Luis Caballero im Gespräch über Demokratie

Welche Herausforderung und Chancen stehen Migrant*innen gegenüber?

Im Rahmen des Projekts “Für die Demokratie – wir sind hier” fand am 4. Juli 2025 eine eindrucksvolle Diskussionsveranstaltung mit dem Sozialwissenschaftler und Autor Luis Caballero in der Güterhalle – Coworking M1 in Mainz statt. Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Rolle Migrant*innen in einer demokratischen Gesellschaft spielen – und spielen sollten.

Projektleiterin Cecilia Laca eröffnete den Abend mit einem klaren Statement: “Migrantinnen sind kein Teil eines Problems – wir sind Teil der Lösung.” Auch Miguel Vicente, Beauftragter für Migration und Integration des Landes Rheinland-Pfalz, betonte, dass Migrant*innen oft selbst Teil der Lösung sind und eine große Chance für Deutschland darstellen.

Luis Caballero erinnerte daran, dass Demokratie auf Grundrechten und Pluralität basiert und dass diese allen Menschen zustehen. “Zur Demokratie gehören Mindestrechte, die unabhängig von Herkunft, Geschlecht und anderen Merkmalen gelten”, so Caballero.

Ein zentrales Thema des Abends war das fehlende Wahlrecht für viele Migrant*innen. Die Moderatorin und Politikwissenschaftlerin Katherine Cortés wies darauf hin, dass es dennoch zahlreiche Wege gibt, demokratisch mitzuwirken – über Beiräte, Initiativen, Vereine oder durch öffentliche Aktionen.

Der Saal war voll, die Diskussion intensiv – und sie ging nach dem offiziellen Teil in einer lebendigen und offenen Runde weiter. Teilnehmende aus Migrationsbeiräten, von der Initiative “Omas gegen Rechts”, von migrantischen Organisationen sowie engagierte Bürger*innen aus der Region nutzten den Abend für Austausch und Vernetzung.

“Das war ein kraftvoller Impuls, dem weitere Gespräche, Kooperationen und konkrete Aktionen folgen werden”, sagte Sima Hosseini, Vorsitzende des Migrations- und Integrationsbeirats der Stadt Mainz.

Die Veranstaltung wurde gefördert vom Bundesministerium des Innern, von Elan e.V. mit Mitteln der Bingo Umweltstiftung und  Brot für die Welt. 

Klein-Winternheim, 14.7.2025